Wenn ein Reifen die Bezeichnung Reinforced trägt, bedeutet das, dass er verstärkt ist. Dadurch ist er für höhere Lasten ausgelegt, sprich er kann mehr Gewicht tragen. Auch die Abkürzungen XL, EL, RFD oder RF stehen für verstärkte Reifen.
In Zulassungsbescheinigungen oder Fahrzeugpapieren wird Reinforced auch kurz als "Reinf" dargestellt. Bei der Abkürzung RF sollten Sie jedoch vorsichtig sein, denn bei manchen Herstellern steht RF auch für Runflat und bezeichnet die sogenannten Run-Flat-Reifen oder Notlaufreifen. Diese tragen nicht mehr Last als herkömmliche Reifen, sondern sind nur dazu geeignet, Ihr Fahrzeug nach einer Reifenpanne noch bis zur nächsten Werkstatt zu tragen. Eine Verwechslung wäre in einem solchen Fall also fatal.
Damit ein Autoreifen verstärkt ist, wird sein Unterbau besonders stabil ausgeführt. In Verbindung mit einem höheren Luftdruck steigert sich die Tragfähigkeit und der Reifen selbst ist besser vor mechanischen Beschädigungen geschützt. Doch nicht nur die Montage von Reinforced-Reifen allein bewirkt, dass das Fahrzeug höhere Lasten transportieren kann. Wichtig ist zudem, dass auch der Luftdruck entsprechend erhöht wird. Des Weiteren müssen Sie auf die Load-Index-Kennziffer, die in Ihren Fahrzeugpapieren ausgewiesen ist, achten.
Wie bereits erwähnt, muss bei Reinforced Reifen auch der Luftdruck entsprechend angepasst werden. Geschieht das nicht, kann es zu negativen Auswirkungen im Fahrverhalten und im schlimmsten Fall zu gefährlichem Schlingern kommen. Als Faustregel gilt hier: Der Fülldruck ist für jeden Punkt der höheren Load-Index-Kennziffer um 0,1 bar zu erhöhen.
Als Veranschaulichung dient Ihnen hierzu folgendes Beispiel mit den LI-Kennziffern 91 und 95:
Reifen | Tragfähigkeit | Fülldruck |
---|---|---|
195/65 R 15 91 T (Standard) | 615 kg | 2,5 bar |
195/65 R 15 95 T Reinforced | 690 kg | 2,9 bar |