Winterreifen im Sommer - Alle Informationen

Sind die Straßen im Frühling wieder frei und trocken, fragt sich so mancher Autofahrer, ob er seine Winterreifen im Sommer nicht einfach dran lässt. Ob aus Bequemlichkeit oder um Kosten zu sparen – die Aussicht ist verlockend. Doch hier ist Vorsicht geboten. Welche Nachteile Winterreifen bei sommerlichem Wetter haben und was passiert, wenn man trotzdem damit fährt, erfahren Sie hier.

Winter_Tires_Vergoelst_01_MarketingTeaser_1920x1080.jpg

Das Wichtigste auf einen Blick

  • Winterreifen dürfen in Deutschland im Sommer verwendet werden, aber Experten warnen vor  Sicherheitsrisiken  und empfehlen den Wechsel zu Sommerreifen.

  • Die Nutzung von Winterreifen im Sommer kann zu  verlängertem Bremsweg, schlechterer Fahrstabilität  und  höherem Kraftstoffverbrauch  führen.

  • Im Falle eines  Unfalls  können Versicherungsgesellschaften bei der Nutzung von Winterreifen im Sommer grobe Fahrlässigkeit unterstellen, was zu Zahlungsausfällen führen kann.

  

Darf man mit Winterreifen im Sommer fahren?

Winterreifen  sind in Deutschland Pflicht. Aber viele Autofahrer sind unsicher, ob auch Winterreifen im Sommer erlaubt sind. Es ist hierzulande  nicht gesetzlich verboten, mit Winterreifen das ganze Jahr zu fahren, sofern die  Mindestprofiltiefe  nicht unterschritten wird. Wer also mit Winterreifen in den Sommermonaten unterwegs ist, befindet sich zumindest rechtlich auf der sicheren Seite. Das heißt aber nicht, dass das auch sinnvoll ist. Experten sehen in Winterreifen, die bei warmen Temperaturen gefahren werden, vor allem ein  Sicherheitsproblem.

Sicherheitsrisiko von Winterreifen im Sommer

Winterreifen im Sommer zu fahren, ist  gefährlich und fahrlässig  – zu diesem Ergebnis kam der TÜV nach einem entsprechenden Test. Zusammen mit der Schweizer Fachzeitschrift „auto-illustrierte“ prüfte der TÜV unter anderem den  Bremsweg  von Winterreifen im Sommer: Bremsten die Testfahrer auf trockener Fahrbahn von 100 km/h auf null herunter, kam der Winterreifen nach knapp 46 Metern zum Stehen. Im Vergleich dazu stand ein Sommerreifen bei einer Vollbremsung bereits nach 36 Metern – also ganze zehn Meter vorher.

Nicht nur beim Bremsen zeigen Winterreifen im Sommer  deutliche Schwächen gegenüber Sommer- oder Ganzjahresreifen. Auch beim Fahrverhalten auf nasser Fahrbahn, in Kurven und beim Verschleiß schneiden die Winterreifen schlechter ab. Das liegt an ihrer Beschaffenheit, die an die Bedingungen im Winter angepasst ist.

Was passiert, wenn man im Sommer mit Winterreifen fährt?

Winterreifen eignen sich aus verschiedenen Gründen nicht für Fahrten auf trockener und nasser Straße im Sommer. Im Vergleich zu  Sommerreifen  haben sie folgende Nachteile:

  • Schlechteres Handling des Fahrzeugs
  • Längerer Bremsweg
  • Starker Verschleiß
  • Höherer Spritverbrauch
Winter_Tires_Vergoelst_02_MarketingTeaser_1920x1080.jpg

Der Unterschied zwischen Sommer-, Winter- und Ganzjahresreifen

  • Sommerreifen  sind ideal bei warmen Temperaturen. Die  Gummimischung ist relativ hart, sodass das Fahrverhalten selbst auf heißem Asphalt nicht beeinträchtigt wird. Außerdem kommen sie bestens auf regennasser Fahrbahn zurecht. Sie haben ein  grobes  Profil  und  tiefe Rillen, um das Wasser bei Regen optimal abzuleiten.

  • Winterreifen  sind für Fahrten auf Schnee und Eis sowie bei Temperaturen unter dem Gefrierpunkt konzipiert. Sie haben ein  feineres Profil  und eine  weichere Gummimischung. Damit sorgen sie bei winterlichen Straßenverhältnissen für optimalen Grip. Wer seine Winterreifen im Sommer abfahren will, um Geld zu sparen, tut sich keinen Gefallen. Winterreifen lassen sich bei hohen Temperaturen schlechter steuern. Gerade in Kurven und auf regennasser Straße kann es brenzlig werden. Die  Gefahr von Aquaplaning  nimmt zu.

    Hinzu kommt, dass sich die weichen Winterreifen auf heißem Asphalt  schneller abnutzen. Das kann dazu führen, dass die  gesetzliche  Mindestprofiltiefe  von 1,6 Millimetern  schnell nicht mehr vorliegt.

    Da der Rollwiderstand auf trockener Straße höher ist, steigt auch der  Spritverbrauch  und die Kosten für das Auto nehmen zu. Auch der Umweltaspekt darf nicht übersehen werden: Durch den hohen Abrieb entsteht auch  mehr Feinstaub.
  • Ganzjahresreifen  vereinen die Eigenschaften von Sommer- und Winterreifen. Das Fahren auf trockener oder regennasser Straße ist genauso komfortabel und sicher wie auf leicht schneebedecktem Untergrund. Allwetterreifen sind eine Alternative für Autofahrer, die auf den saisonalen Reifenwechsel verzichten und sich nur einen Reifensatz anschaffen wollen. Allerdings sind sie nur  in Gegenden mit milden Wintern  zu empfehlen. Auch in der Stadt, wo die Straßen meist geräumt sind und die Geschwindigkeit niedrig ist, können  Ganzjahresreifen  ein guter Kompromiss sein.

Haftung bei einem Unfall mit Winterreifen im Sommer

Wenn ein Autofahrer im Sommer mit Winterreifen einen Unfall baut, kann es sein, dass die  Versicherung  sich weigert, für den Schaden aufzukommen. Sie kann dem Fahrer grobe Fahrlässigkeit unterstellen. Das ist der Fall, wenn sie behauptet, dass zur Jahreszeit unpassende Reifen zu dem Unfall geführt haben. Auch wenn der Fahrer sich auf das bestehende Gesetz beruft, kostet es viel Zeit und Nerven, es mit der Versicherung zu klären.

Wie lange kann man Winterreifen fahren?

Beim richtigen Zeitpunkt für den  Reifenwechsel  orientieren sich viele Autofahrer an der  Faustregel „O bis O“, also Winterreifen von Oktober bis Ostern. Laut Straßenverkehrsordnung (StVO) gibt es keinen gesetzlich vorgeschriebenen Zeitpunkt, zu dem Winterreifen montiert werden müssen. Stattdessen ist jeder Autofahrer verpflichtet,  die Reifen an die herrschenden Wetterverhältnisse  anpassen.  Man spricht deshalb von einer situativen Winterreifenpflicht.  Werden Sie mit Sommerreifen im Winter erwischt, können Strafen drohen.  Ab wann Sommerreifen  geeignet sind,  lässt sich also nicht pauschal beantworten.  

Zum Beispiel in einer schneereichen Gegend in den Bergen können Winterreifen schon Anfang Oktober und bis weit in den April hinein erforderlich sein. In milderen Lagen kann die Zeit für Winterreifen wesentlich kürzer sein.

Im  Winterreifen Ratgeber  erfahren Sie alles, was Sie über Winterreifen wissen sollten.  

Winter_Tires_Vergoelst_05_Teaser_1920x1920.jpg

Das gilt in den Nachbarländern Österreich, Italien, Schweiz

  • In  Österreich  gilt von November bis Mitte April eine situative Winterreifenpflicht. Rein rechtlich dürfen Winterreifen auch in den Sommermonaten gefahren werden, wenn sie noch eine Profiltiefe von mindestens 1,6 Millimetern haben. Aber wie in Deutschland wird von Winterreifen im Sommer dringend abgeraten. Die Gefahr, in einen Unfall verwickelt zu werden, ist einfach zu groß.  Erfahren Sie in unserem  Ratgeber  mehr über die  Winterreifenpflicht in Österreich.

  • In der  Schweiz  gibt es keine generelle Winterreifenpflicht. Winterreifen werden allerdings bei winterlichen Straßenverhältnissen empfohlen. Auch wenn Winterreifen im Sommer in der Schweiz grundsätzlich erlaubt sind, werden sie als ungeeignet für trockene und nasse Straßen bei warmen Temperaturen betrachtet. Bei der Klärung der Schuldfrage nach einem Unfall kann es entscheidend sein, mit welchen Reifen gefahren wurde. Werden die Reifen nicht als angemessen angesehen, kann es teuer werden.

  • In  Italien  sind Winterreifen Pflicht. Je nach Gegend kann dies in der Zeit zwischen dem 15. Oktober und dem 15. April sein, zum Beispiel im Aosta-Tal. In anderen Regionen erfährt man auf Verkehrsschildern, dass zwischen dem 15. November und dem 31. März mit Winterreifen zu fahren ist. Winterreifen im Sommer zu fahren, ist nicht generell verboten. Allerdings dürfen seit 2014 in den Sommermonaten nicht mehr alle Winterreifen gefahren werden. Nur wenn der Geschwindigkeitsindex des Reifens dem in der Zulassungsbescheinigung I (ehemals Fahrzeugschein) festgesetzten Index entspricht, ist der Reifen erlaubt.

  

Zur Erklärung: Der  Geschwindigkeitsindex  steht für die Höchstgeschwindigkeit, für die ein Reifen zugelassen ist. Er ist auf der Reifenflanke nach der Dimension aufgedruckt – zum Beispiel 205/55 R16 91H. Das kann ein Buchstabe wie  H,  V  oder  T  sein. Die entsprechenden Geschwindigkeiten stehen in einer Index-Tabelle.

Die besten Sommerreifen im Test

Umfangreiche  Sommerreifen Tests  helfen Autofahrern dabei, die richtigen Sommerreifen zu kaufen. Experten des ADAC, der Stiftung Warentest oder von anderen professionellen Instanzen prüfen, wie sicher die Reifen  auf trockener und nasser Straße  sind. Testsieger unter den Sommerreifen sind meist große Marken wie  Continental,  Uniroyal, oder  Goodyear.

Sommerreifen versus Winterreifen

Winterreifen bestehen aus einer weichen Gummimischung. Durch den hohen Naturkautschuk-Anteil bleiben sie bei Minustemperaturen flexibel genug, um sich mit dem Untergrund zu verzahnen. Der Nachteil: Steigen die Temperaturen, nutzt sich das weiche Profil schnell ab, der Bremsweg verlängert sich und der Spritverbrauch steigt.

Der Gummi von Sommerreifen ist wesentlich härter. Das verleiht  selbst auf heißem Asphalt  genügend Grip. Das Auto liegt sicher auf der Straße und ermöglicht ein gutes Handling. In Deutschland besteht zwar keine Sommerreifen-Pflicht. In den warmen Monaten sind Autofahrer mit Sommerreifen aber deutlich sicherer unterwegs als mit Winterreifen.

Der Onlineshop von Vergölst bietet preiswerte Reifen von Top-Herstellern und  Sommerreifen Angebote  – jetzt  Sommerreifen kaufen.

Winter_Tires_Vergoelst_04_Teaser_1920x1920.jpg

Sommerreifen in verschiedenen Dimensionen bei Vergölst

Winterreifen in verschiedenen Dimensionen bei Vergölst

Neue Qualitätsreifen – Jetzt online kaufen

Jetzt zum Newsletter anmelden!